Schon vor 30 Jahren hatte ich grossen Spass an Flipperkästen. In meiner Lehrzeit spielte ich oft während der Mittagspause der Berufsschule an einem Flipperkasten, anstatt was anständiges zu essen. Ich will gar nicht ausrechnen, wie viel Geld ich damals in die ‘Kisten’ steckte.
Einen Flipperkasten kaufen
Im Jahr 2007 erfüllte ich mir via ricardo.ch einen lang ersehnten Wunsch und ersteigerte einen Flipperkasten. So lange ich in einer Mietwohnung wohnte kam ein Flipperkasten nicht in Frage. Mir war bewusst, dass ein Flipper viel Lärm macht und die Nachbarn keine Freude daran hätten. Auch der Platzbedarf ist nicht zu unterschätzen. Seit 2007 haben wir jedoch einen grossen Keller zur Verfügung und damit genügend Platz.
So beobachtete ich einige Monate den Markt und wartete auf ein Gerät das bezahlbar war und mir gefiel. Ich hatte sehr viel Glück und ersteigerte den Playboy Flipperkasten von einem Sammler. Das Gerät war sehr gut erhalten und gewartet. Der Verkäufer benötigte Platz und verkaufte darum einen von seinen 10 Flipperkästen. Er gab mir viele Tipps, auf was man achten sollte und was es so alles für Klapperkästen auf dem Markt gibt. Mir wurde klar, dass man da schnell viel Geld in den Sand setzen kann, wenn man ein schlecht unterhaltenes Gerät oder gar einen Outdoor Flipper erwischt.
Mein Tipp: Einen Filpperkasten vor dem Kauf immer zuerst anschauen und lieber etwas mehr bezahlen als ein günstiges, zusammengebasteltes Gerät zu kaufen. Im Zweifelsfall lieber darauf verzichten. Denn die Freude ist rasch vorbei wenn das Gerät dauernd kaputt ist.
Unterhalt
Mir war klar, dass die Geräte viel Mechanik, Elektrik und Elektronik enthalten. Ein solches Gerät benötigt also eine entsprechende Wartung. Im Gegensatz zu Playstation, XBox und Co. muss man einen Flipper ab und zu reinigen, Lampen ersetzen und lose Teile wieder festschrauben. Im schlechtesten Fall muss man elektrische Fehler beheben (lassen) was rasch ins Geld gehen kann.
Stern Pinball – Playboy
Der “Playboy” passt perfekt in den Freizeitraum von meinem Fotostudio. Schliesslich geht es beim Pinball wie auch im Fotostudio um Fun, Action und hübsche Mädchen.
Der Stern Playboy kam 2002 auf den Markt. Irgendwo las ich, dass nur 1’400 Stück davon gebaut wurden. Die Amerikanische Firma STERN Pinball ist die einzige Firma die noch Flipperkästen baut. Hugh Hefner gab höchst persönlich den Segen damit STERN diesen Flipper produzieren durfte. Darum entsprechen Logos und Schriftzug exakt den Originalen. Designt wurde der Flipper von George Gomez.
Reparatur
Heute war mein Fotostudio eigentlich vermietet. Doch die Fotografin musste kurzfristig absagen. So entschied ich mich den schon länger vorhandenen Fehler am Playboy zu beheben. Da ich das Studio und den Nebenraum für das Fotoshooting aufgeheizt hatte, nutzte ich die Gelegenheit und machte mich an die Arbeit.
Einerseits war der rechte Flipper verschoben, anderseits blieb der Flipper immer wieder hängen. Wie üblich waren zudem diverse Glühlämpchen defekt.
Und so öffnete ich die “Motorhaube” des Playboy an und machte mich an die Arbeit.
Unter dem Spielfeld sind hunderte von Kabeln verbaut welche Schalter, Lämpchen, Magnetspulen und Relais miteinander verbinden.
Das Problem fokussierte sich auf die Grosse Magnetspule mit dem angebauten Hebelmechanismus welcher den Flipper betätigt.
Nach verschiedenen Versuchen fand ich dann heraus, dass die Magnetspule etwas lose war. Doch alles Schrauben nachziehen und justieren nütze nichts. Am Schluss wechselte ich einen Halter vom funktionierenden Flipper an den fehlerhaften um einzugrenzen ob dieses Teil das Problem ist. Und welch grosse Freude, durch das vertauschen der Halter funktionierten beide Flipper.
Da ich das Gerät schon offen hatte, wechselte ich gleich noch vier Glühbirnen. Die gehören zum Verbrauchsmaterial. Denn Glühbirnchen muss man laufend ersetzen. Darum verkaufte mir der Flipperkasten Fan gleich eine ganze Sammlung von passenden Glühlampen dazu.
Der Stern Playboy hat viele kleine Finessen eingebaut. So z.B. der Spiegel der bei einer gewissen Spielkombination durchsichtig wird und ein Mädchen dahinter erscheint. Öfters senkt sich jedoch der “Tease” Vorhang auf der linken Seite. Dahinter sieht man ein Mädchen welches gerade einen Striptease macht.
Die Anzeigetafel ist auch nicht ohne. Dahinter verbergen sich divt. Netzteile und Printplatten welche das Matrix Display ansteuern. Heute würde man ein LED Display mit einer mini Mikroprozessor Platine verbauen. Doch genau diese ‘alte’ Technik macht die Flipper so einzigartig.
So sieht der offene Flipperkasten aus. Um ihn in der Keller runter zu bringen mussten wir den oberen Teil total abbauen. Man kann das Riesendisplay zwar umklappen, doch der Kasten passte nicht durch die Kellertüre.
Eine Zeit lang stand der Playboy darum in unserer Stube. Damals spielten wir darum wer die pendenten Haushaltsarbeiten machen muss. Als meine Frau immer besser wurde und immer öfter gewann, fand ich das aber nicht mehr so lustig. Und so wanderte das Möbel dann wie geplant in den Keller. 🙂
Mit diesen drei Knöpfen stellt man das Verhalten des Stern Playbon ein. Ja, natürlich kann man die Gewinnquoten und Schwierigkeitsgrade individuell einstellen. Was für eine Überraschung.
Zudem kann man im Service Mode alle Lämpchen, Schalter, Relais usw. testen.
Der Münzautomat hat bei uns keine Funktion. Jeder kann so oft und so lange spielen wie er mag. Wäre das nur schon früher so gewesen als ich noch im Spielsalon darauf spielte.
Und hier nochmals ein Blick unter die Haube.
Solche Magnetspulen hat es ganz viele in verschiedenen Grössen und Formen.
Nach getaner Arbeit muss ich nur noch das Werkzeug wegräumen und dann geht es mit dem ‘gamen’ los. 🙂
1 Kommentar
Hallo Heinz, ich erlaube mir das Du da man sich bei der Fotocommunity bei Digital Living auch duzt. Habe dort auch deine tollen Bilder bewundert, vor allem das mit der Taschenlampe beleuchtete Bauernhaus.
Flipper sind eine spannende Sache, auch ich war in meiner Jugendzeit von den Geräten fasziniert. Da Deine Leidenschaft immer noch so gross ist, hätte ich da einen Tipp für Dich. Ein Freund von mir sammelt Flipper und stellt diese jeweils einem kleinen Kreis zweimal im Monat zum Spielen bereit.
Schreib ihm bei Interesse einfach ein Mail (herb@pincity.ch) er liefert Dir dann die weiteren Informationen.
Gruss Peter
(hallo peter, Digital Living)