Vor genau einem Jahr kaufte ich mir den Multikopter DJI Phantom. Seit da berichtete ich immer mal wieder über das Phantom.
Nun habe ich von futuretrends.ch einen nigelnagelneuen DJI Phantom 2 Vision Plus zum testen erhalten. Vielen Dank Futuretrends.
Ich freute mich wie ein kleines Kind an Weihnachten und war positiv überrascht über die technologischen Fortschritte gegenüber meinem Phantom der ersten Generation.
Mit dem DJI Phantom 2 Vision Plus hält “Mann” ein Hightech Spielzeug für Erwachsene in der Hand.
Ein bisschen fühlte ich mich wie James Bond der Q’s neuste Entwicklung ausprobieren darf. 🙂
Mit dem aufgeklippsten iPhone 5 (oder sonst einem W-LAN fähigen iOS/Android Gerät) sieht man alle wichtigen Daten des Multikopters auf einen Blick. Das vermisste ich an meinem Phantom der ersten Generation schon von Beginn an.
Batteriestatus, GPS Empfang, Höhe, Videostream von der Kamera usw. Das macht den DJI Multikopter der dritten Entwicklungsgeneration zu einem noch sichereren Flugobjekt.
Ein weiteres Sicherheitsfeature bekam ich beim ersten Startversuch zu spüren. DJI baute dem Multikopter eine Flugsperre ein, welche im Schutzraum von europäischen Flughäfen (5km Radius in der CH) das Fliegen einschränkt.
Es erscheint eine Warnmeldung mit dem Hinweis, dass man nur in beschränkter Höhe und Distanz fliegen kann. Ab einer gewissen Distanzunterschreitung geht der Multikopter sogar runter. Das finde ich absolut genial, auch wenn ich in Lufingen von dieser Einschränkung voll betroffen bin.
Die von mir getestete Version richtet sich an alle Kopterfans die im Sinn haben aus der Luft zu filmen oder fotografieren. Auf den ersten Blick scheint das Phantom (oder sagt man der Phantom?) etwas teuer gegenüber der anderen Versionen.
Doch meinen Kopter musste ich erst um den Gimbal (Kamerastabilisator), eine GoPro Hero 3 Black Edition und ein paar Akkus erweitern bevor ich anständige Film- und Fotoaufnahmen erstellen konnte. Damit gab ich einiges mehr Geld aus als man den fix fertigen Phantom 2 Vision Plus erhält. Dazu entfällt das Zerlegen und Einbauen des Gimbal. Aus diesem Aspekt gibt es schon mal eine klare Kaufempfehlung.
Doch es gibt noch weitere Verbesserungen. Das ganze Akku Handling ist viel besser geworden! Akku reinschieben und fertig. Inkl. Ladeanzeige.
Beim alten Phantom muss man den Akku ganz nach hinten in den Schacht drücken dass er genügend Platz hat, dann das Kabel einstecken und in den Schacht wursteln. Am Schluss den Deckel zudrücken.
Der neue Akku hat zudem eine wesentlich grössere Kapazität und erlaubt eine Flugzeit von bis zu 25 Min. Ich fliege mit Gimbal und GoPro ca. 8 Min. weil ich keine Ladeanzeige habe. Aus Sicherheitsgründen lande ich dann. Das neue Phantom gibt bei 30% Kapazität eine erste Warnung aus.
Die von mir getestete Multikopter Version arbeitet mit einem 3 Achsen Kamerastabilisator und einer DJI eigenen Kamera. Diese steht den GoPro’s in keiner Weise nach. Auch Gegenlichtaufnahmen bewältigt die 14 MB Kamera sehr gut.
Was mich als Lightroom sehr freute und auch überraschte: Die DJI Phantom Kamera hat im Adobe Lightroom 5.5 bereits ein Kameraprofil! Somit kann man auf Knopfdruck das Bild entzerren.
Mir ist die Lightroom Entzerrung jedoch fast zu stark (wie es auch bei anderen Weitwinkel Objektiven der Fall ist). So reduzierte ich die Korrektur um ca. 30%.
Via Smartphone kann man die Kamera am Horizont ausrichten und so gibt es sowieso nur minimale Verzerrungen. Und mit der Livebild – Kontrolle macht das Luftfotografieren noch viel, viel mehr Spass. Mit meinem Phantom lasse ich die GoPro ein Bild um das andere aufnehmen und fliege so quasi Blind in der Hoffnung auf gute Motive.
Ein weiterer Vorteil der Live Bildkontrolle ergibt sich bei grösserer Entfernung. Denn oft sehe ich bei meinem Phantom nicht mehr in welche Richtung es ‘schaut’. Bei der Vision Plus Variante sehe ich auf dem iPhone Bildschirm wohin es geht und kann entsprechend locker die Flugrichtung anpassen.
Natürlich hat es mich bei den Testflügen auch wieder an resp. über Gewässer gezogen. Das ist mit meinem Phantom ja schon ein paar Mal schief gegangen. Der Reiz ist aber einfach zu gross.
Ein paar kleine Nachteile stellte ich jedoch an dem neuen Phantom fest:
– Durch den grösseren Akku wurde das Phantom schwerer und entsprechend wurden die Propeller grösser. Darum benötigt es mehr Schub was sich in einem etwas höheren Geräuschpegel bemerkbar macht.
Verglichen mit benzinbetriebenen Flugmodellen, Nachbars Rasenmäher, Strassenverkehr usw. ist das ganz bestimmt kein Grund zur Beanstandung.
– Den neuen Akku finde ich total überteuert. Auch wenn gewisse Notebook Akkus auch so viel kosten, dürfte der Akku etwas günstiger sein.
– Mir kippte das Phantom zwei Mal beim landen. Das passierte mir bei meinem alten Phantom nur bei einem ungeschickten Landemanöver. Das neue hat so weiche Filze am Landegestell. Das umkommt das höhere Gewicht bei gleichen Abmessungen wie beim alten Phantom. Ich empfehle daher die ersten Landeversuche auf einem Rasen vorzunehmen.
Die Filmaufnahmen sind einfach hammergeil. Stabilisiert fast wie beim Profi. Mit einem guten Videobearbeitungsprogramm und etwas Geschick kann man ganz professionelle Filme erstellen. Werde meine Testaufnahmen noch zu einem Kurzfilmen zusammenschneiden.
Ein weiteres, kleines aber wichtiges Sicherheitsfeature sind die selbstanziehenden Rotorblätter. Trotzdem gehört ein Flugobjekt vor jedem Flug gewartet und kontrolliert!
Das Phantom ist bei einem Absturz nicht so gefährlich wie die grossen, kommerziellen Multikopter. Dafür ist die Absturzchance wesentlich höher. Grundsätzlich trägt der Pilot die Verantwortung für sein Flugobjekt. Entsprechend vorsichtig hat man sich zu verhalten.
Mit einem Multikopter geht man nicht mal schnell auf die Strasse vor dem Haus und fliegt los. Besonders Anfänger sollen ihre ersten Testflüge auf abgelegenem Gelände und ohne Zuschauer vollziehen.
Vor jedem Start macht man einen Check. Wenn alle Geräte eingeschaltet und flugbereit sind muss man so lange warten bis das GPS Signal korrekt empfangen wird. Dies zeigt das Phantom durch grünes Blinken an. Nur weil es ein paar Zuschauer hat darf man nicht die Nerven verlieren und voreilig starten. Genau dann passieren nämlich Fehler.
Wie weit ein 5 Kilometer ist, merkte ich bei einen der Testflüge. Prompt erschien eine Warnmeldung als sich das Phantom in Richtung Flughafen Kloten bewegte. Dabei glaubte ich weit ausser dem Radius zu sein.
Auf dem Smartphone sieht man ob die W-LAN Verbindung steht, ob die Speicherkarte eingelegt ist, wie viele GPS Satelliten Empfangen werden und die Kapazität des Akkus.
Dazu sieht man die Distanz, Höhe und Geschwindigkeit. Wobei man an der Höhe sieht, dass die Angaben nicht so genau sind.
Was ich etwas schade finde, dass man während dem filmen keine Fotos schiessen kann. Man muss die Filmaufnahme stoppen und dann einzeln Fotos auslösen. Vielleicht kann man das in den vielen Einstelloptionen noch anpassen. Ansonsten wird das in einem App Update bestimmt noch angepasst.
Dass man die Kamera vom Smartphone aus kippen kann ist natürlich cool. Das ergibt ganz spannende Perspektiven. Durch das weitwinklige Objektiv hat man rasch eine ‘Google Earth’ Perspektive. Für die gefürchteten Garten – Bikini – Spionage Aufnahmen muss man daher sehr tief in den Garten des Nachbarn fliegen. Dies ist jedoch ganz klar verboten. Die ganze Problematik wird hauptsächlich von den Medien als Schlagzeile aufgebauscht. Dabei sind es genau die Medien welche Multikopter für illegale Paparazzi Bilder einsetzen. Ein paar unverbesserliche Hobby Spanner gibt es natürlich auch. Die meisten betreiben ihr Hobby mit dem Multikopter jedoch seriös und vorsichtig.
Die DJI Kamera hat kein Mikrofon eingebaut. Damit bleiben uns Youtube Filme mit dem Motorsurren erspart. 🙂 Hinterlegt lieber einen tollen Song, so macht das Betrachten doppelt so viel Spass.
Die Entwicklung der Multikopter bleibt spannend. Technologisch wird da noch einiges auf uns zu kommen. Doch das DJI Phantom 2 Vision Plus bewegt sich auf einem Entwicklungsstand wo es einfach riesig Spass macht.
Das Gesetzt für Multikopter-Piloten wird sich in der nächsten Zeit massiv verschärfen und komplizieren. Doch das kennen wir ja von anderen Sachen wie Strassenverkehrsgesetz, Rauchverbot, Feuerwerksgesetz usw.)
Statt unzählige, regionale, missverständliche Sonderregelungen und Verbote einzuführen würde ich folgendes empfehlen:
– Freie Nutzung für Spielzeug (= Flugobjekte mit max. Flugradius von 20 Metern und max. Flughöhe von 8 Meter
– Prüfung für Hobby Piloten (Kurs und Test, Gesamtkosten um die 300 CHF)
– Prüfung für kommerzielle Piloten (Kurs und Prüfung, Gesamtkosten um die 3000 CHF)
– Versicherungspflicht
– Registrierung jedes Fluggerätes in einem Zentralregister. Die Registriernummer muss sichtbar am Flugobjekt stehen
Unkompliziert, fair, regulierend.
Multikopter können ein ungeheuer spassiges Hobby sein. Die Steuerung ist viel einfacher als z.B. bei Modellhelikoptern. Wenn man sich an die Regeln hält ist der Spassfaktor riesig.
Die Technologie ist sehr ausgereift und entsprechend sicher. Also, bist du “Ready to take off”?
Kaufempfehlung für DJI Phantom 2 Vision Plus:
Getestetes Modell von Futuretrends.ch – Online Shop für DJI Phantom 2 Vison Plus
Zubehör, Ersatzteile und Tuning Teile
8 Kommentare
Lieber Heinz
Hand auf’s Herz: Ist die Kamera wirklich fototauglich oder wieder primär auf Video ausgerichtet? Ich habe mir eine(n) Phantom II Vision zugelegt, die Kamera ist im Fotomodus schlicht unbrauchbar. Also: Ersatz durch GoPro Hero 3+, Verlust des FPV…
Und der mit der Vorbereitung: Absolut richtig! Siehe auch http://schatzmann.net/?p=1104
Gruss Michael
Hallo Michael,
bitte ein nicht heruntergerechnetes Foto an meine E-Mail-Adresse, um mir selbst ein Urteil über die Qualität bilden zu können.
Vielen Dank
Peter
Hallo Heinz
Toller Bericht. Ich werde mir den Phantom Ende Jahr zulegen. Freue mich riesig!
Da wünsche ich Dir viel Vorfreude bis es soweit ist. Und danach wie Spass mit dem Multikopter.
Hallo Gespensterfreunde,
erkennt das Gerät doch einfach als eine gelungene Vorstufe in der Evolution von unbemannten Fluggeräten an. Schon jetzt machen die leisen Brummer dem Bodenpersonal viel Spass. Die Gefahr, die von den Flugkörpern ausgeht, dürfte von jedem Skateboarder übertroffen werden. Und zum Kaufpreis: um einen Vogelschwarm aus 300 m zu knipsen, braucht man schon ein 1000 mm Objektiv + Konverter. Da werden schon noch ein paar ungeahnte Aufnahmen von Vulkanen, Wildtieren, chemischen Reaktionen, Kriegshandlungen und Klimaveränderungen aus Kameraperspektiven geboten, die bislang nur lebensgefährlich zu fotographieren waren. Unter Wasser und im Weltall werden Kameras eingesetzt. Die Drohnen sind kein Werkzeug für Papparazzis, die haben ihre Tele. Drohnen im Zivilbereich sind wie in meiner Kindheit: Mikroskop – Fernglas – Sternwarte – Taucherbrille……………..Quadrochopper Vision 2
kann ich auch die GoPro Herold 3+ an meinen Phantom 2 Vision plus anschließen und was kostet die Kamera ich würde mich sehr über Ihre Antwort freuen und danke im voraus
Hallo, dazu benötigt man den DJI Phantom 2. Da kann man mit dem H3-D* Gimbal eine GoPro 3+ installieren.
Die Modelle DJI Phantom 2 Vision und Vision Plus haben bereits eine Kamera.
LG Heinz
Die Drohnen von DJI haben einen stolzen Preis! Nichts für mich als Schüler…
Ich interessiere mich mehr für kleine mini Drohnen. Bin da auf diese Duel Drohnen von Arcade gestossen, gibts bei (Werbelink entfernt)
Taugen die was?