Ich gebe es offen zu – ich habe einen Hang zu Uhren der Extraklasse. Und ich bin, wenn mich eine Uhr wirklich überzeugt, auch bereit, etwas mehr Geld auszugeben. Und obwohl die neueste High-End Smartwatch von Garmin optisch nicht ganz so viel hermacht, wie beispielsweise die „HP Michael Bastian Chronowing“, kann ich dennoch kaum etwas Schlechtes über sie sagen. Schliesslich verfolgt sie ein ganz anderes Ziel als eine Designersmartwatch. Und schiesst sogar fast darüber hinaus.
Versionen der Smartwatch
Die Fenix5 von Garmin gibt es unter anderem bei Campz. Sie kommt in drei Versionen daher: Fenix 5, Fenix 5S und Fenix5X. Während die Fenix 5 das mittlere Standardmodell ist und mit einer Grösse von 47 x 47 mm, einer Dicke von 15,5 mm und einem Gewicht von 85g daherkommt, stellt die 5S (Grösse: 42 x 42 mm, Dicke: 14,5 mm, Gewicht: 67g) das kleinste Modell dar. Ich werde mich ab jetzt auf das Flaggschiff, die 5X beziehen, die 51 x 51 mm gross, und 17,5 mm dick ist und knapp 98 Gramm wiegt.
Ihre grössten und wichtigsten Unterschiede zu den beiden günstigeren und kleineren Modellen sind einmal der interne Speicher von 16 Gbyte (bei 5 und 5S nur 64 Mbyte), sowie die Möglichkeit, topografische Offlinekarten anzuzeigen. Die kleineren Modelle können mir zwar eine vorher aufgezeichnete Strecke anzeigen, die ich zurücklaufen kann, und sind in der Lage, mir die Luftlinie zwischen zwei Punkten, die ich per GPS markiert habe, zu berechnen. Allerdings ist nur die 5X in der Lage, mir zu sagen, ob sich irgendwo zwischen diesen Punkten beispielsweise eine Häuserfront oder gar eine Gebirgskette befindet.
Die Möglichkeiten der Fenix 5X
Die Fenix 5X ist nicht einfach nur eine neue Smartwatch, mit der Sportbegeisterte joggen gehen können. Dann würde ich nicht über sie schreiben. Sie setzt auf die bisherigen Features der High-End Smartwatches noch einen drauf. Im Folgenden möchte ich erklären, in welcher Hinsicht.
Vorab: Die Fenix 5X ist eine Sportuhr. Das heisst, sie ist in erster Linie dazu gemacht, beim Sport getragen zu werden. Da sie recht schick ist, kann sie auch in der Freizeit getragen werden, mit ihrer Grösse und ihrem Gewicht macht das aber wenig Spass und wenig Sinn. Dafür gibt es andere Uhren, wie zum Beispiel die Werenbach, deren Ziffernblatt aus Metallteilen einer abgeworfenen Sojus Rakete gefertigt ist. Beim Sport allerdings überzeugt die Fenix 5X in mehreren Punkten:
- Der optische Pulssensor von Garmin selbst namens Elevate bietet im Vergleich zur Vorgängerreihe (Fenix 3) sowohl erweiterte Messwerte, als auch einen erhöhten Tragekomfort. Dadurch, dass der Sensor bündig in den Stahlgehäuseboden integriert ist, macht er sich beim Sport überhaupt nicht bemerkbar und stört mich nicht.
- Die drei grünen LEDs, die im Pulssensor zum Einsatz kommen, erfassen den Puls auch im Uhrmodus alle 1 bis 2 Sekunden (also auch während des Schlafens oder im Alltag).
Mit dieser Besonderheit der 5X steht sie alleine da – mir zumindest ist keine andere Trackinguhr bekannt, die den Puls derart oft erfasst und dennoch eine so gute Akkulaufzeit hat, nämlich ganze 12 Tage im Smartwatch-Modus. Im UltraTrac-Modus sind es 50 Stunden und im GPS-Modus immerhin noch 20 Stunden.
- Mit der Garmin Connect Software lässt sich ganz einfach mein Training planen und dieses dann auf die 5X übertragen. Dabei kann ich mir auch für jeden Trainingsabschnitt, sowie für verschiedene Distanzen oder Zeiten Zielvorgaben erstellen, wie zum Beispiel Geschwindigkeit, Pace oder Schrittfrequenz.
Das Design
Für ihre Grösse und Dicke sieht die 5X, wie ich finde, trotzdem noch ordentlich aus. Im Vergleich zur Fenix 3 Reihe hat sich bis auf das Design am Gehäuse nicht viel getan. Es ist noch immer schlicht und kompakt gehalten und mit einer Stahl-Lünette versehen. Das schützende Saphirglas und das hochauflösende Chroma Farbdisplay, das sich darunter befindet, stechen ins Auge. Und das auch bei Sonnenlicht und bei einem spontanen Blick, denn glücklicherweise muss ich die 5X nicht vor jeder Benutzung aus dem Schlafmodus wecken.
Auch Apps, Widgets und Systeme der 5X wurden im Vergleich zur Vorgängerreihe leicht überarbeitet. Es finden sich nun mehr grafische Elemente, wie ein Kreis, der mir anzeigt, wie viele Schritte ich bis zum Tagesziel noch laufen muss.
Was mir gefällt, ist der sogenannte Quickfit-Mechanismus, eine Neuerung bezüglich der Armbänder. Er ermöglicht einen schnellen Austausch der Bänder. Das Ganze funktioniert tatsächlich innerhalb weniger Sekunden. Sollte ich die 5X also wirklich einmal zum Sport anziehen und kurze Zeit später ins Büro mitnehmen wollen, kann ich das Silikonarmband einfach gegen eines aus Leder austauschen. Der einzige Nachteil ist, dass dies nur mit den Bändern von Garmin selbst funktioniert. Für andere Armbänder muss die verschraubte Federstege manuell geöffnet werden.
Preis und Fazit
Für eine Sportuhr ist die Fenix 5 natürlich nicht gerade günstig. Für das, was sie zu bieten hat, ist der Preis meiner Meinung nach aber durchaus angemessen. Für die kleinste und die Standardvariante legt man rund 539 CHF hin, für meinen Favoriten, die 5X, rund 769 CHF. Hinzu kommen eventuelle Armbandvariationen, die beim Gesamtpreis durchaus ins Gewicht fallen können. Für ein Edelstahlarmband zahlt man nämlich rund 180 CHF zusätzlich.
Mein Fazit: Wer eine sportliche Smartwatch sucht, die am Arm auch noch was hermacht und die mehr Möglichkeiten bietet, als man sie vermutlich je nutzen wird, macht mit der Fenix 5X nichts falsch. Sie ist einwandfrei verarbeitet und hat optisch einiges zu bieten.
Vor allem die Offlinekarten der 5X und die Navigation überzeugen mich. Selbst in völlig unbekannten Gebieten kann ich laufen gehen, ohne die Orientierung zu verlieren.
Ein gutes Hands-on-Video, das ich auf YouTube gefunden habe, zeigt die Stärken der Fenix 5-Reihe noch einmal im Detail: