Die letzten Wochen ersetzte das neue Smartphone LG G6 mein iPhone 6s. Das Gerät überraschte mich sehr positiv und trumpfte mit einigen Highlights.
Mein Gesamteindruck
Um es vorweg zu nehmen, das neuste Smartphone G6 vom gleichnamigen Hersteller LG aus Südkorea muss sich nicht verstecken vor dem ebenfalls in Südkorea domizilierten Hersteller Samsung.
LG beschäftigt mit 80’000 Mitarbeitern rund fünf mal weniger Mitarbeiter als Samsung bei einem Umsatz von 80 Mia. Euro (Samsung 220 Mia.) (Quelle Wikipedia LG / Samsung). Als etwas unkonventioneller Smartphone User habe ich vielleicht etwas andere Kriterien als Power User. Mich überzeugte unter anderem die perfekte Verarbeitung, die sehr hohe Geschwindigkeit bei der Nutzung, das ultrascharfe Display und die krasse Weitwinkel Kamera.
Ein paar technische Daten
Früher kannte ich von jedem Auto Modell die Kennzahlen wie PS, Drehmoment, Beschleunigung von 0 auf 100 usw. Heute sind mir solch technische Werte, obwohl ich ein Technikfreak bin, nicht mehr so sehr. Trotzdem helfen ein paar technische Daten um ein Produkt etwas besser einzuschätzen.
5.7″ (14.47cm) TFT-LCD mit kapazitivem Touchscreen
Bildschirmauflösung 2880 x 1440 Pixel (QHD+), Bildschirmverhältnis 18:9
Qualcomm Snapdragon MSM8996 Pro Prozessor mit 2.35 GHz und Quad-Core
32 GB Speicher mit microSD Kartenslot für bis zu 2 TB (grüsse an Apple – Augenzwinker)
3’300 mAh Akku mit Schnellladefunktion
Wassergeschützt nach IP68 Norm
Android 7.0 Nougat
Besonders erwähnenswert finde ich die Kamera
13 Megapixel Dual-Kamera mit einem Weitwinkel Radius von 125 Grad
5 Megapixel Frontkamera für Selfie-Narzissten 🙂
Fingerscanner
usw.
Die vollständigen, technischen Daten findet man auf der LG Webseite.
Das LG G6 Smartphone im Alltag
Meine Smartphones schaffen es in der Regel problemlos mit einer Batterieladung durch den Alltag. Das LG G6 hielt gut zwei Tage ohne aufladen durch. Ich bin also weniger ein Power User und somit vermutlich nicht für jeden Anwender ein Masstab. Im Geschäft benutze ich das Smartphone für Telefongespräche (ja das kann man mit Smartphones auch noch), für E-Mails, SMS Nachrichten (das benutzen angeblich nur noch altmodische Leute wie ich), für PDF Viewer (Manuals, Schemas, Programmieranleitungen usw.) und Fotos (technische Installationen dokumentieren). Privat benutze ich mein Smartphone hauptsächlich für E-Mails, Fotos , Facebook, neuerdings auch WhatsApp (musste gerade kurz googlen wie man das schreibt) und Airbnb (weil ich nun als Host dabei bin) und ein paar weitere Apps.
Das LG G6 ist einiges grösser als mein iPhone 6s. Aber nur wenig grösser als mein Huawei P8 welches ich als Geschäftstelefon mitschleppe. Manchmal war ich etwas ungeschickt, wenn ich das LG G6 nur in einer Hand halten und bedienen wollte. Besonders beim fotografieren kam ich ein paar mal an den Punkt, die anscheinend hohe robustizität des Gerätes zu testen. Ansonsten lag mir das Gerät sehr gut in der Hand und passte noch knapp in die Hosentasche.
Zuerst ärgerte ich mich über den ‘komischen’ Stecker, dabei handelt es sich ja um den neusten Standard USB 3.1 mit dem USB Typ C Stecker. Diesen Stecker hatte ich zuvor erst an der getesteten Olympus OM-D E-M1 Mark II angetroffen. Also eine coole Sache. Bald haben hoffentlich alle Geräte diesen Normstecker, womit das Ladekabel- und Ladegerätetheater vielleicht ein Ende finden wird. Ein Ladegerät für alle Kleingeräte.
Das LG G6 entsperrt man mittels Fingerscanner welcher sich auf der Rückseite befindet. Dieser reagiert unheimlich schnell, manchmal schon fast etwas zu schnell. Kaum bewegte sich mein Finger am Sensor vorbei, klick, und das Smartphone war bereit. Ein Beweis, dass mein Finger wohl nicht kaputt ist, denn im Gegensatz zum G6 benötige ich beim iPhone 6s öfters mehrere Anläufe. Auf die Frage meines Chefs, wie ich das Gerät in einer Autohalterung entsperre, konnte ich nur eine halbbatzige Antwort geben. Nun ja, das muss man dann wohl mittels Code machen.
Die Menge an Einstellmöglichkeiten sind so erschlagend, wie bei vielen anderen Geräten auch. Benachrichtigungen, Meldungen, Klingeltöne, Designs usw. kann man bis zum umkippen ein- und verstellen. Besonders praktisch fand ich die permanente Einblendung der Uhrzeit, wenn das Gerät ‘abgeschaltet’ ist. Die Bedenken, dass dadurch der Akku innert Stunden leer ist, waren umsonst.
Als Blogger von fotofreak.ch interessierte mich natürlich besonders auch die Kamera des LG G6. Die Kamera und die von LG angebotenen Funktionen und Effekte gefielen mir auf Anhieb. So sehr, dass ich diverse Bilder schoss, welche ich nun auf Airbnb verwende. Wir bieten neu für abenteuerlustige Leute die mal ein besonderes Erlebnis suchen, eine Übernachtungsmöglichkeit in unserem Fotostudio in Lufingen. Die Bilder auf der Airbnb-Seite stammen vom LG.
Fotografieren mit dem LG G6
Leider war ich während der Testzeit nie auf Reisen resp. Ausflügen. So beschränken sich die Tests auf Gartenaufnahmen und die vorher erwähnten Aufnahmen im ausgebauten Fotostudio.
Die Bilder auf dem LG Display sind umwerfend scharf! Bei näherer Betrachtung gar fast einen Tick zu scharf. Hier wird wohl tief in die Trickkiste gegriffen und fleissig nachgeschärft. Aber der Effekt wirkt. Die Farben und Bilddynamik überzeugten mich ebenso. Das helle und kontrastreiche Display verstärkt das Bilderlebnis zusätzlich. Bedienung und Funktionsumfang der Kamera lassen fast keine Wünsche offen.
Einzig eine Funktion vermisste ich, mit welcher mich mein Arbeitskollege mit seinem iPhone 7 Plus neidisch werden liess. Die Tiefenschärfe am LG G6 ist fast endlos. Doch als Hobby Fotograf möchte ich genau mit dieser Tiefenschärfe spielen. Apple nutzt am 7 Plus die Dualkamera genau für diesen Effekt. Man kann damit Bilder aufnehmen die eine sehr geringe Tiefenschärfe aufweisen. Das schafft man sonst nur mit grossen, lichtstarken Objektiven. LG hingegen nutz die zweite Kamera mit einer Weitwinkel Linse. Es wird nicht mehr lange dauern werden Smartphones beide Funktionen vereint haben. Dann kommt wohl der Zeitpunkt wo ich meine Kameraausrüstung noch mehr Zuhause liegen lassen werde.
Nachfolgend noch ganz viele Foto Beispiele
TIPP: Einen sehr ausführlichen Test des LG G6 fand ich bei Mobile Geeks.
Fazit
Als nicht Smartphone Nerd hat mich das LG G6 vollumfänglich überzeugt. Das Gerät sieht schön aus, ist gut verarbeitet und erst noch IP68 Wasserdicht. Mit Android und iOS ist es etwa so wie mit Microsoft und Apple. Man muss sich für ein System entscheiden und sich in die Möglichkeiten etwas einarbeiten. Mir liegt das iOS besser, weil ich Zuhause fast nur noch Apple Produkte einsetze. Android ist sehr leistungsstark und hat viele Vorzüge. Ich bin hingegen dauernd am suchen, weil ich ein wenig Apple gebrandet bin.
Ich finde den Preis für das LG G6 absolut in Ordnung für das was geboten wird. Das Gerät überzeugt rundum, mit kleinen Mankos (wie es ja jedes Gerät hat) und ist eine absolut prüfenswerte Alternative zu Samsung und Co.